Todesreigen

 

Der Tod – er geht auf Wanderschaft

und zieht von Haus zu Haus

Sein Bündel hat er längst gerafft

mit tödlich Saatgebraus



Ganz sachte klopft er an das Tor:

Bin Freund, lass mich zur Nacht herein“

und säuselt in des Wirtes Ohr

Zu später Stund, auf einen Wein“



Tritt ein – der Tisch ist schon gedeckt“

Dem Gastgeber wird Angst und Bang

Werd holen dich, hab nur geneckt -

lacht Wandrer nun mit leis Gesang



Was hauchst du mich so eisig an?

Bist Gast - und willst mich töten“

Du weißt – ich bin der Sensenmann

erlös euch von den Nöten“



Die Stub füllt sich mit Jung und Alt

Der Tod zeigt kein Erbarmen

er holt sie sich – auch mit Gewalt

wiegt sie in seinen Armen.



Der Wirt - im Kampfe mit dem Tod

mit schaumig Mund zu Boden geht

Herr – erlöse uns aus dieser Not“

Das Unheil wurd ins Heim geweht



Der Tod packt die Gerippe ein:

Des Menschen Torheit wird zur Freud

Sie bitten mich zur Tür herein“

Weckt`s Totenglöcklein zum Geläut“