Schweig!
und entfliehe aus meinem Leben
solange wir nur mit Worten um uns schlagen
Ich fürchte das gesprochene Wort - sagst Du
und ich antworte, dass Deine unausgesprochen
meine Zähne hilflos zum Knirschen bringen
Wir haben uns den Sturm geschickt
um die Jahreszeiten durcheinander zu wirbeln
und die Mondfinsternis heraufbeschworen
so dass Ebbe und Flut ihre Zeiten verloren
Wir haben mit den Wölfen in der Nacht geheult
und uns mit den Ratten im Kanal gepaart
Solange - bis wir uns mit Worten die Seelen gravierten
und sich die schreienden Wunden in den
schweigenden Herzeingang zurückziehen mussten
Und seit Du Deine eisernen Herzkammern
mit rostigem Schlüssel drei Mal verschlossen hast
vernarbten deine Erinnerungen fast unsichtbar
Meine Herzklappen dagegen sind weit geöffnet
finden weder Schloß und noch Riegel
mit jedem Pulsschlag kriecht dickes Blut in mein Gewebe
und hat vergessen, rotkrustigen Schorf zu bilden
Schweig!
und entfliehe aus meinem Leben
Nie mehr werde ich mit Dir aus einem Napf schlürfen